Answinkrise, Teil 1: Es lebe der Kaiser!
Heldenchronik zur Kampagne der sieben Gezeichneten. Bericht zum inoffiziellen Szenario "Wir bringen die Zeitung" von Stefan Unteregger (beziehbar über das Borabarad Projekt
Sitzungsdauer: 5 Stunden
- Die Helden teilen sich in Khunchom auf und gehen ihres Weges.
- Eine neue Bekanntschaft von Phecadian bringt alle in Gareth zusammen.
- Ein neuer Kaiser wird gekrönt.
Das Jahr 1009 bis 1010 BF
Nach dem Sieg über Liscom von Fasar trennt sich die Gruppe in Khunchom auf:
Hamtoma versetzt die erbeuteten Edelmetalle und Wertsachen. Nachdem jeder seinen Anteil erhalten hat reist sie ab und begibt sich nach Westen bis ins Königreich am Yaquir. In diesem Jahr verdingt sie sich auf viele Arten, wie als Leibwächterin oder auch als Schmieden. Sie besucht eine Reihe verschiedener Lehrmeister, um ihre Kampffähigkeiten, sowie das Schmiedehandwerk zu verbessern. Im Fürhling des Jahres 1010 BF findet sie sich dann in den Hallen ihrer Vorväter in Xorlosch ein. Obwohl sie dort, wegen ihres schlechten Rufs, nicht gerade gerne gesehen ist, kann sie sich bei ihrer Familie einrichten.
Taufiq, Mascha und Phecadian verbringen noch einige Monate in Khunchom. Mascha hat von Phecadian den Auftrag erhalten Bücher und Schriften aus dem Nachlass des Schwarzmagiers zu kopieren, was sie einige Wochen Zeit kostet. Phecadian reist noch ab, in Richtung Punin, bevor alle Kopien erstellt sind. Mascha erfähr währenddessen mehr und mehr aus den Schriften. Nachdem alle Abschriften erstellt sind reist sie gemeinsam mit Taufiq ebenfalls nach Puning.
Phecadian ist unterdessen in Punin bereits mit seinen Studien beschäftigt. Im Verlauf des Jahres leistet er nicht nur seinen Dienst im ODL ab, sondern trifft auch auf eine neue Bekanntschaft - die Halbelfe Rondirai Abendled. Die Nandusgeweihte unterstützt Phecadian bei seinen Recherchen und ist im Besonderen von seinen Erlebnissen in der Gor fasziniert.
Nachdem Mascha und Taufiq die Kopien der Schriften in Punin an Phecadian übergeben haben reisen die beiden weiter in die Warunkei, Tobrien und das südliche Bornland, um Zeit mit der Sippe Dogeljeff zu verbringen.
Vigo und Livia bleiben noch längere Zeit, fast das gesamte Jahr, in Khunchom um in den jeweiligen Kirchen zu dienen, sowie zu lernen. Vigo versucht sich daran Sponsoren und Gönner zu finden, die eine Restauration des Grabmals des Heiligen Khalid al Ghunar finanzieren. Livia ist unterdessen als Therbunitin im Siechenhaus Khunchoms zu Gange und verfeinert ihr alchemistisches Wissen in den Hallen der Dracheneiakadamie.
Es lebe der Kaiser!
Im Frühjar des Jahres 1010 nach Bosparans Fall macht sich die Nandusgeweihte Rondirai Abendlied, eine neue Bekanntschaft des Adeptus Phecadian von Aralzin, die Gruppe in Gareth zusammen zu bringen. Offenbar hat sie verschiedene Gönner, daraunter auch Schreiber des Aventurischen Boten, die ein großes Interesse an den Geschehnissen haben. Besonders Berichte aus erster Hand sind für einige von ihnen wichtig. Deshalb sucht sie der Reihe nach alle Mitglieder dieses Gefechts mit Liscom von Fasar auf, um sie nach Gareth einzuladen.
Im Ingerim 1010 BF treffen die ehemaligen Kampfgefährten dann wieder zusammen. Für sie wurde, ungewöhnlich großzügig, im Hotel Seelander Unterkunft bereit gestellt. Die Erlebnisse der letzten Monate werden miteinander ausgetauscht, es wird gespeist und getrunken.
Am 14. des Monats schließlich wird die Gruppe in eine Gaststube am Greifenplatz eingeladen. Dort treffen sie mit einer Schreiberin des Aventurischen Boten, Alrike Sandweiser zusammen. Sie berichten von ihrem Abenteuer, welches die Schreiberin in den nächsten Boten verpacken will. Am Ende des Mahls hört man von draußen Tumult. Herolde wandern durch die Gassen und verkünden:
“Bürger von Gareth, höret die frohe Kunde! Der Kaiser ist eingetroffen! Versammelt Euch auf dem Greifenplatz, um ihn zu ehren, und preiset die Zwölfe, Praios voran!“
Mit Staunen beobachten die Helden dann was geschieht. Rasch wird eine Tribüne zusammengezimmert und Gardisten sorgen für Ordnung. Binnen einer Stunde wird der Greifenplatz dekoriert und für die Ankunft des Kaisers vorbereitet. Was bereits zu diesem Zeitpunkt verdächtig erscheint: Die garethische Stadtgarde scheint überrumpelt zu sein - Soldaten der dapartischen Landwehr sorgen stattdessen für Ruhe und Ordnung.

Als sich eine riesige Menschenmenge versammelt hat ist es soweit. Prunkvolle Kutschen fahren vor - geschmückt mit dem schwarz-silber-rot der Darpatier. Aus der Kutsche steigen würdevolle Adelige. Jedoch handelt es sich dabei sicher nicht um Kaiser Hal. Erste Hochrufe aus der Menge erschallen. Zuerst vereinzelt, dann stimmen nach und nach mehr Leute ein. Als Alrike Sandweiser bei einem der dapartischen Soldten nachfragt und die Rechtmäßigkeit des Geschehens hinterfragt, wird sie, zu Vigos erstaunen, rasch abgeführt.
Während die Krönung, geleitet durch einen greisen Praisgeweihten, voranschreitet mehren sich die Zweifel unserer Helden. All die Vorbereitung ging doch sehr rasch und scheint sehr gut geplant. Und hat der greise Praiot zu dem Mann am Thron nicht gerade eben Reto gesagt? Dabei sind sich die Helden sicher, dass es sich hier um den verbannten Answin von Rabenmund handelt! Das Volk scheint unbekümmert. Nachdem der neue Kaiser die Krone am Kopf hat und wieder in der Kutsche verschwindet wird Freibier spendiert. So muss ein Kaiser regieren! Unterdessen verschwinden unliebsame Zwischenrufer in Seitengassen…
In dunklen Hinterzimmern
In den nächsten Tagen sind die Helden unschlüssig, wie es nun weitergehen soll. Zwar sind die Zimmer im Hotel Seelander noch ein paar Tage bezahlt, doch ist die Lage schwierig. Rondirais Kontaktleute der Gönner sind plötzlich nicht mehr erreichbar, und die Lage in der Stadt ist mehrdeutig. Es scheint, dass der neue Kaiser seinen Anspruch mit eisener Hand etablieren will. Nächtliche Ausgangssperren werden verhängt und alle Nachricht, die die Stadt verlassen soll wird strengstens kontrolliert. Die dapartische Landwehr übernimmt de facto die Aufgabe der garethischen Stadtgardisten, während Answin von Rabenmund die kaiserliche Residenz bezieht.
Phecadian entsendet einen Schreiben an seinen Onkel, den Herzog Waldemar von Weiden. Livia tut ihr Bestes und sorgt für die körperliche Gesundheit einiger Soldaten, sowie jener unliebsamen Personen, die ihre Meinung öffentlich Kund tun. Taufiq hört sich unterdessen in den zwielichtigeren Teilen der Stadt um.
Rasch stellt sich heraus, dass die Lage verzwickt ist. Phecadians nachfrage bei der Akademie der magischen Rüstung bringt hervor, dass man sich politisch bedeckt hält. Der Convocatus Primus selbst ist gerade in Verhandlungen mit dem neuen Kaiser, und bis diese geschlossen sind, hat man keine politische Meinung. Taufiq kommt zu Ohren, dass die Granden der Unterwelt, allen voran die Alte Gilde mit den Vorgängen unzufrieden ist. Zu viel hat man in den letzten Jahren investiert, um an die richtigen Leute zu kommen, die nun plötzlich nichts mehr zu sagen haben. Vigo bringt beim Stadtrat von Gareth in Erfahrung, dass dieser nicht mehr handlungsfähig ist. Mehr als die Hälfte der Mitglieder wurde unter Hausarest gestellt. Ebenso ergeht es vielen reichstreuen Adeligen. Während sich die Lage in der Stadt zuspitzt gelingt es Rondirai Kontakt zu ihren Gönnern herzustellen. Sie organisiert für die Gruppe die Teilnahme an einem geheimen Treffen, in dem man besprechen will, wie man gegen den “neuen Kaiser” vorgehen könnte.
Mit großen Bedenken stimmen die Helden der Teilnahme schließlich zu. Maskiert finden sie sich dann ein paar Tage später, nach Sonnenuntergang, in einer Villa in Alt-Gareth ein. Jeder der Teilnehmer dieses Treffens ist hinter einer Maskeverborgen. Nur der Gastgeber nicht. Taufiq kann ihn rasch als Sigman Gutbrod, den Patriarchen der Alten Gilde identifizerein. Ein Mann, der es nicht nötig hat sich zu verkleiden.
Nachdem alle Gäste anwesend sind wird debatiert. Einige Pläne werden wieder verworfen, bis ein Mann mit silberner Maske einen Vorschlag einbringt: Answin von Rabenmund kontrolliert im Moment die öffentliche Meinung des Mittelreichs über den Aventurischen Boten. Alle reichstreuen Schreiber, und auch die Herausgeberin, Strellina von Liepenberg wurden festgesetzt und durch Answintreue ersetzt. Es wird der Plan gefasst, diese Personen zu befreien und in einem sicheren Haus, das offenbar die Priesterschaft des Phex stellen kann, in Perricum eine “Gegenredaktion” zu gründen.
Nicht alle sind restlos von dieser Idee überzeugt. Doch der Mann(?) in der silbernen Maske versichtert, dass dies ein wesentlicher Beitrag dieser kleinen Gruppe ist, um einen Bürgerkrieg im Reich zu verhindern, während “der Ork” im Norden einfällt. Niemand kann es jetzt brauchen, dass das Reich auch von Innen geschwächt wird, während Prinz Brin die Außengrenzen sichert.
Kurzerhand werden die Aufgaben verteilt: Ein Mitverschwörer kümmert sich darum eine improvisierte Druckerpresse zur Verfügung zu stellen, andere organisieren ein sicheres Haus während die Sigman Gutbrod zusichert, dass die Alte Gilde ihren Einfluss nutzt, um für Ablenkungen zu sorgen, wo sie gebraucht werden. Nur ein Teil der Arbeit bleibt über: Die Herausgeberin Strellina von Liepenberg und ein oder zwei Schreiber müssen aus dem Gewahrsam der dapartischen Landwehr befreit werden. Eine Aufgabe für Helden!